Swedish Homestead

Von Wood-Mizer, Deutschland

Swedish Homestead

Simeon Fuchs ist der Sohn von Helmut Fuchs, einem Wood-Mizer Säger, über den wir bereits zweimal in unserem Wood-Mizer aktuell berichteten. Helmut wanderte 2001 mit seiner Familie und einer LT40 nach Schweden aus, kaufte dort Land und einen Hof, um selbstversorgend zu leben. Jahre später haben wir seinen Werdegang noch einmal nachverfolgt und Simeon kennengelernt, der inzwischen den Hof gepachtet hatte und durch seinen YouTube-Kanal „swedish homestead“ Wissenswertes über den Lebensstil und die Liebe zur Selbstversorgung an eine nicht kleine Abonnentengemeinde weitergibt. Im Frühjahr 2020 ist er mit seiner Frau Alex und seinen vier Kindern und einer LT15 von Schweden nach Österreich ausgewandert, um dort einen eigenen Hof in regenerativer Landwirtschaft zu betreiben. Wir haben mit ihm ein Interview geführt - über ihn, seine Familie, den Hof und wie die Wood-Mizer Säge ihm hilft:

 

 

Woher kennst du Wood-Mizer? 

Zum ersten Mal bin ich glaube ich 2001 oder 2002 mit Wood-Mizer in Kontakt gekommen. Damals war das durch meinen Vater, der eine mobile LT40 kaufen und damit in Schweden ein Business starten wollte. Wir haben damals die Wood-Mizer Zentrale in Deutschland besucht und einem Säger in der Nähe einen Besuch abgestattet und die Säge LIVE begutachtet. 
Meine Verbindung zu Wood-Mizer Deutschland kommt also ursprünglich durch meinen Vater, der schon immer ein gutes Verhältnis zur Geschäftsführung gehabt hat. Wir sind damals in Schweden ein paar Mal besucht worden. Ich kann nur Gutes über die Leute und die Firma sagen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Knowhow und dem Service. Man merkt, dass in der oberen Etage Leute sitzen, die selber an der Säge gestanden haben und wissen wie die Praxis funktioniert. 

 

Wie lief euer Umzug von Schweden nach Österreich? Wo ist euer Hof in Österreich? 

Im Mai 2020, in Mitten der Corona Pandemie, sind meine Frau Alex und ich mit unseren 4 Kindern von unserem Hof in Schweden nach Österreich gezogen. Der Hof in Schweden gehört meinen Eltern. Meine Frau und ich haben ihn einige Jahre lang gepachtet und dort unsere Erzeugnisse direkt vermarktet. Ich habe 17 Jahre in Schweden gelebt und meine Frau kam 2008 aus Amerika dazu. Wir haben dann vor unserem Umzug nach Österreich 2 1/2 Jahre lang vergeblich nach einem größeren, passenden Hof in Schweden gesucht aber da weder meine Frau noch ich aus Schweden sind, waren wir in der Suche dann schlussendlich örtlich nicht beschränkt. Erst dachten wir, dass wir vielleicht in Norditalien in den Südalpen landen würden, aber bei unserem Besuch dort haben wir uns dann in Österreich und die Menschen hier verliebt. Den Sommer haben wir auf Österreichs bekanntestem Hof verbracht, dem Krameterhof im Salzburger Lungau. Seit August wohnen wir im Joglland in der Oststeieremark, nahe Wenigzell, und starten eine neue größere Landwirtschaft, die auch einen Schwerpunkt auf Kurse und Ausbildungen haben wird. 

 

 

Was ist euer Ansatz für den Hof? 

Wir betreiben eine regenerative Landwirtschaft. Für uns bedeutet das folgendes: 

  • Wir pflegen, ernähren und bauen Mutterböden
  • Wir führen den Hof in einem ganzheitlichen Konzept (Holistic Management)
  • Wir lernen von und kopieren Ökosysteme der Natur
  • Wir heilen und schließen Wasser-, Nährstoff- und Mineralkreisläufe
  • Wir arbeiten weites möglich mit lokalen Inputs
  • Wir benutzen geringe Öl- und Infrastruktur Inputs
  • Zertifikat und Gütesiegel kommt vom Kunden selber
  • Was wir tun, soll für Natur, Menschen und Bauern heilend sein 

Ein wichtiger Teil der Umsetzung dieser Ideale ist das Wood-Mizer Sägewerk und das Veredeln und Verwenden des eigenen Holzes. Mit dem Holz wird gebaut, die Schwarten werden gehackt und wir produzieren Kompost von den Hackschnitzeln, das Sägemehl kommt in die Einstreu bei den Hühnern. Alles wird verwendet! Wir versuchen zu vermeiden, dass irgendwelche Biomasse unnötig vom Hof kommt. Das eigene Sägewerk ist dabei sehr wichtig. 

 

Sägst du nur für den Eigenbedarf oder auch für andere? 

Wir haben schon viele Anfragen von Nachbarn bekommen ob wir auch für sie mal sägen können. Als wir uns für die LT15 entschieden haben, hatten wir damit nicht gerechnet. Zeitlich wird es bei uns schwierig sein, das im großen Stil zu machen, aber wir haben für einen Brunnenbauer schon einen Tannenstamm vorbereitet, aus dem er dann einen alpenländischen Trinkbrunnen gebaut hat. Jetzt wollen wir zu einer LT20 tauschen und mit der werden wir einfacher mal ein paar Stämme für Kunden schneiden können, wobei der Schwerpunkt auf der Veredelung unseres eigenen Waldes liegen wird. 

 

 

Warum wechselst du auf eine LT20? 

Ich habe 17 Jahre lang mit einer LT40 gearbeitet. Da will man die hydraulische Stammhantierung und die gute Übersicht auf dem höheren Sägebett nicht mehr missen. Ich war sehr von der LT15 beeindruckt, was sie als "kleine" Säge so alles kann, aber die höhere Kapazität und die einfache Stammhantierung möchte ich gerne wiederhaben. Die LT20 ist da für mich ein guter Kompromiss zwischen der Kleinen und der LT40. 

 

Wer arbeitet alles mit der Säge? 

Momentan säge nur ich mit unserer Säge auf dem Hof aber in Zukunft werden unsere Angestellten auch die Säge kennen lernen und damit arbeiten. Wer weiß, vielleicht wird ja ein kleines Sägewerk für den Ort hier entstehen… ;) 

 

 

Wie ist dein technischer Hintergrund mit dem ihr den Hof bewirtschaftet? 

Ich habe vor 18 Jahren eine Ausbildung zum Bio-Landwirt in Schweden gemacht. Seit 2011 arbeite ich mit den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft. Als Bauer ist man ein bisschen ein Möchtegern-Alleskönner, gerade in der Direktvermarktung, aber man kommt oft und schnell an seine Grenzen. Wir versuchen uns mit vielen guten, positiven und begabten Leuten zu umgeben. Das hilft sehr.

 

Was hast du bisher mit deiner LT15 gebaut und was sind weitere Projekte?

Die LT15 war die perfekte Säge für den kleinen Start hier am Hof. Interessanter Weise haben wir die Säge benutzt, um Holz für einen Sägeunterstand für eine größere Säge zu schneiden. Aber wir haben auch die gesamte Stalleinrichtung für unsere Rinder, Schafe und Schweine gesägt, die wir vorübergehend in dem alten Stall unterbringen mussten, bis neue Gebäude stehen. Wir haben auch schon einige imponierende Spezialsägungen mit der LT15 gemacht. Eines unser ersten spannenden Projekte hier auf dem neuen Hof ist unser zukünftiger Verkaufsraum. Diesen haben wir in ein altes großes Betonsilo gebaut. Wir haben die großen Pfosten winklig zugeschnitten, damit sie in das runde Silo passen. Das ging nur auf der Wood-Mizer. Dann haben wir einen sonnenförmigen Boden geschnitten. Die Dielen haben wir mit einer Schablone auf der LT15 zu Keilen geschnitten. Da haben die Leute gestaunt! Die ganze alte Scheune muss nun nach und nach renoviert werden. Dafür brauchen wir sehr viel Holz. 

 

 

Wie steht deine Familie dahinter? 

Alex findet die Säge super. Wir beide lieben Holz und die Freiheit genau das sägen zu können, was wir wollen und brauchen. Wir träumen immer noch davon, irgendwann das Holz für ein eigenes Haus zu sägen.