Sägewerk mit Ofen - mit Trockenkammer noch vielseitiger

Von Wood-Mizer, Deutschland

Sägewerk mit Ofen

Vor gut 12 Jahren entdeckte Frank Nied seine Liebe zum Holz. Bis dahin hatte er als Werkzeugmacher gearbeitet und es in dem Beruf zum Meister gebracht. Auch die Arbeit im Wald lernte er von der Pike auf und ging zunächst einigen Holzrückern zur Hand. Schon bald machte er sich im Lohnschnitt mit einer Wood-Mizer LT40 selbständig. Sein Dienstleistungsangebot beschränkt sich aber nicht auf den Lohnschnitt. Vom fachgerechten Fällen, übers Rücken mit Maschinen oder, wo es die Situation erfordert , auch mit Pferden, bis hin zum Transport des geschnittenen Holzes zum Verarbeiter, liegt bei Nied alles buchstäblich in einer Hand. Nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit, fand er im Staatsforst der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ein breites und beständiges Betätigungsfeld. Allein für den Ersatz mutwillig zerstörter, oder durch Witterungseinflüsse unbrauchbar gewordener Waldmöbel in den ausgedehnten Waldgebieten des Staatsforstes, sorgt Nied in seinem Betrieb mit 50 bis 70 Garnituren pro Jahr, für Ersatz. Er baut Holzbrücken und Zäune für den Tiergarten, Möbel und Dachstühle für Privatkunden oder hobelt Profile in bis zu acht Meter lange Lärchebretter.

 

 

Als er mit dem Holzhandel begann, musste er bald feststellen, dass es zwingend erforderlich ist, schnell auf die Wünsche der holzverarbeitenden Fachbetriebe reagieren zu können, die nämlich meist kurzfristig mit endgetrockneten Hölzern beliefert werden wollen. Eine große Trocknungsanlage kam für ihn nicht in Frage, da die nur dann wirklich wirtschaftlich zu betreiben ist, wenn sie unter Vollauslastung läuft und mit möglichst nur einer Holzart pro Trocknungsgang beschickt wird. Eine preisgünstige Alternative fand er im Wood-Mizer Trockenkammer-System, das sich mit seinen Modulen leicht installieren lässt, und z.B. aus einem isolierten 20 Fuß Container mit wenig Aufwand eine Querstrom-Trockenkammer macht. Nied baute seine Doppelgarage zu einer Trockenkammer aus. Nach der Isolierung und Ausgestaltung mit Feuchtraum-Rigipsplatten, installierte er die Kontrolleinheit und die Ventilations- und Heizmodule der elektrischen Variante des Systems. Eine Alternative dazu bietet die ebenfalls erhältliche Warmwasserheizung. Musste er bis dahin Lärchenbohlen ein halbes Jahr an der Luft trocknen lassen, um verkaufsfähiges Bauholz zu erhalten, so dauerte es mit der Trockenkammer jetzt nur noch 10 Tage. Douglasie, mit ihrem hohen Gehalt an relativ trockenem Stützgewebe, ist meist schon nach einer Woche trocken.

 

 

Seit etwa drei Jahren betreibt Nied seine Trockenkammer und hat sich längst auch als zuverlässiger Lieferant hochwertiger, endgetrockneter Schnittware für den Möbel- und Fensterbau etabliert. Im Möbelbau wird das Holz bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 8% verarbeitet. Bis ein Eichenstamm soweit ist, lagert er ihn nach dem Schneiden auch wegen des Gerbsäuregehalts unbesäumt ca. ein halbes Jahr in Wind und Wetter, und ein weiteres halbes Jahr unter Dach. Danach hat das Holz noch einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 30%. In der Trockenkammer benötigen 75 mm starke Eichenbohlen, wie sie im Fensterbau Verwendung finden, etwa 4 Wochen, um schonend auf einen Gehalt von 12 bis 14% herunterzutrocknen. Geringere Stärken, wie sie z.B. im Möbelbau verwendet werden, liegen bei ca. 4 Wochen Verweildauer. Mit bis zu 10m³ pro Trockengang, kann die Kammer befüllt werden, wobei die Füllmenge die Länge des Trocknungsprozesses nicht beeinflusst. Da das Trocknungsverhalten der Holzarten sehr unterschiedlich ist, befüllt man die Kammer in der Regel mit nur einer Holzart pro Trocknungsgang. Jedoch kann man laut Nied´s Erfahrung folgende Arten problemlos zusammen trocknen: Buche mit Ahorn, Lärche und Eiche mit Douglasie, und Nussbaum mit Platane. Holz von Rand- oder drehwüchsigen Bäumen, kommt nicht in seine Trockenkammer.

 

 

Die Auslastung liegt bei einem jährlichen Nutzungszeitraum von März bis Oktober, bei ca. 30 Wochen. Die Betriebskosten für einen einwöchigen Trocknungsgang beläuft sich auf etwa 100 Euro. Die Ertragssteigerung der getrockneten Schnittware im Beispiel Lärche, liegt gegenüber dem frischen Holz, bei weit mehr als 200%. Bei ständiger Beobachtung des Marktes, schneidet und trocknet Nied seinen Lagerbestand so nahe wie möglich an den voraussichtlichen Anforderungen seiner Kunden, und ist dadurch auch meist in der Lage, sozusagen „just-in-time“ zu liefern. Nach der Effektivität seines Ein-Mann-Betriebes befragt, sagte Herr Nied, dass vom Schlagen eines Baumes, mit oft bis zu 4 Fm Nutzholz, über das Rücken, Schneiden, bis hin zum Trocknen zu verkaufsfähigem Bauholz, gerade mal fünf Tage vergehen. Nur durch den Einsatz der Trockenkammer ist es ihm möglich, einen auf Dauer sinnvoll ausgerichteten Lagerbestand zu produzieren und zu halten. Das kammergetrocknete Bauholz wird dann in einer Halle gelagert, um die Ausgleichsfeuchte sicher unter 20% zu halten.

 

 

In Deutschland werden jährlich ca. 18 Mio. Fm Schnittholz verarbeitet, wovon nur knapp 20% aus Importen stammen . Ein beträchtlicher Teil muss vom Verarbeiter immer noch selbst getrocknet werden. Über die bestehenden Anlagen, gibt es keine Statistiken. Aber an unserem Beispiel lässt sich leicht erkennen, dass eine große Nachfrage nach getrocknetem Nutzholz besteht, die in vielen Fällen von Anlagen der Größe unseres Beispiels auch von Sägern gedeckt werden könnte. Die Flexibilität der beschriebenen Anlage erlaubt in den meisten Fällen eine den Gegebenheiten angepasste Installation.